10 ultimative Wahrheiten über das Leben
Liebe LeserInnen, ich bin nicht der brennende Busch und vermutlich habe ich ebenfalls kein Talent zum Guru und wahrscheinlich kann ich mir das dafür notwendige Maß an Selbstherrlichkeit auch beim besten Willen nicht mehr aneignen. Allerdings bin ich schon ein ziemlich alter Knacker, der in seinem Leben durch reichlich selbst produzierte Fehler nicht zu knapp Lernerfahrungen sammeln durfte. Hier also meine 10 ultimativen Wahrheiten über das Leben, die auch Ihr Leben bereichern, es glücklicher und schöner machen werden (war ein Versuch, von wegen Selbstherrlichkeit!).
1. Das Leben ist weder einfach noch gerecht
a) nicht einfach (außer, Sie sind Profifußballer, Spielerfrau oder mental blond) und b) nicht gerecht (außer, Sie haben geerbt und brauchen nichts und niemanden mehr). Und das ist gut so (mir ist klar, dass diese Redewendung für einige Leser assoziativ kontaminiert sein könnte). Oft sind es gerade die besonderen Herausforderungen die uns fesseln, unsere Lebensgeister wecken, uns wach halten und uns, nachdem wir sie bewältigt haben, mit der allergrößten Zufriedenheit erfüllen. Außerdem sind Herausforderungen charakterbildend. Willst Du z.B. Deine Kinder verderben, räume Ihnen alle Schwierigkeiten aus dem Weg. Willst Du selbst ein charakterentkerntes Irgendetwas werden, suche immer den leichtesten Weg. Charakter bildet sich an Druck- und Reibungsstellen. Und auch dann noch sind manche Menschen die Schicksalsschläge nicht wert, die sie treffen. Menschen, die beim leisesten Gegenwind aufgeben, verpassen den besten Teil ihrer Persönlichkeitsentwicklung.
2. Nichts, was Du mit Geld kaufen kannst, macht auf Dauer glücklich oder auch nur zufrieden (auch wenn die Werbung uns täglich vom Gegenteil überzeugen will). Alles was wir unser Eigen nennen, auf das wir nicht verzichten können, besitzen wir nicht wirklich. Es besitzt uns. Lassen wir los und genießen wir unsere wiedergewonnenen Freiheiten (ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Freiheit (Singular) MEHR ist als Freiheiten (Plural)?) .
Die gute Nachricht: Anderen Menschen eine Freude bereiten, mit anderen teilen und etwas sinnvolles aufbauen gehören zu den Sachen, die uns dauerhaft zufrieden machen. Jagen wir nicht dem Glück hinterher. Sorgen wir dafür, dass wir unser Dasein mit Leidenschaft und Liebe leben, dann wird das Glück uns finden.
3. Jeder ist selbst verantwortlich für sein Tun oder Unterlassen.
Jeder bekommt, was er verdient. Eine schreckliche Vorstellung für Menschen, bei denen immer andere und/oder die Umstände schuld sind. Eine tolle Vorstellung für selbstbewusste und selbstverantwortliche Menschen. Wir sind nicht auf der Welt, um die Erwartungen anderer zu erfüllen oder andere die Entscheidungen für unser Leben treffen zu lassen. Außer, wir wollen das genauso. Wir tragen die Verantwortung für alle Resultate allerdings auch, wenn wir die Entscheidungen delegieren.
Das Gegenteil trifft ohne Frage auch manchmal zu – wir sind einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort (z.B. Spielerfrauen, Erben), oder zur falschen Zeit am falschen Ort (z.B. nine eleven Opfer).
4. Jeder hat mal Ärger, jeder macht Fehler und jeder hat Zeiten, die nicht gut laufen. Lassen wir nicht zu, dass maue Zeiten den ganzen guten Rest überdecken. Schreiben wir die Sachen auf, für die wir dankbar sein können und lesen diese Zeilen in Zeiten, die nicht so toll gelungen sind. Wenn wir nicht bewusst auf das Gute achten, bemerken wir es oft erst, wenn wir es nicht mehr haben. Werden wir zum Trüffelschwein. Schnüffeln wir nach den Talenten, Gaben, positiven Beziehungen und Sachen, die funktionieren. Oft vergessen wir das über dem Denken an die Sachen, die uns gerade fehlen.
5. Verbringe Deine Zeit mit den Menschen und Tätigkeiten, die Du liebst. Und lieben wir nach Möglichkeit die Menschen und Tätigkeiten, mit denen wir viel Zeit verbringen. Klappt das nicht, sollten wir uns auf Dauer von diesen Menschen und Aktivitäten trennen. Ganz gleich wie lange und wie weit wir einen nicht förderlichen Weg für uns gegangen sind – solange wir denken, reden und uns irgendwie bewegen können, können wir noch jederzeit umkehren.
6. Hör auf, Dich selber zu triezen und auszubeuten.
Nichts im Übermaß. Zu verbissen, zu hart mit verkrampften Schließmuskel und ohne Ruhe saugen wir uns selber aus. Wir sollten mehr gehen, als laufen. Beim Gehen ist immer noch ein Fuß auf dem Boden, beim Laufen nicht. Zügig und geerdet gehen kann uns dauerhaft sogar schneller voranbringen als 48 Stunden am Tag pausenlos zu laufen und unsere Leistungsfähigkeit nur mit Hilfe unserer Hausapotheke aufrecht zu erhalten. Wir haben die Wahl, zur Ganzkörperphimose zu mutieren von der fruchtlosen Anstrengung perfekt sein zu wollen, oder auch loslassen zu können und Mensch zu sein. Jeder lebende Mensch macht Fehler.
7. Flüchte nicht vor Deinen Problemen und Ängsten.
Sie werden mitkommen, uns überholen und am neuen Ort schon auf uns warten bevor wir dort angekommen sind. Stellen wir uns den Herausforderungen. Nutzen wir unsere Potentiale. Das Tolle ist – wir müssen nicht mal mutig sein, um uns unseren Dämonen zu stellen. Wir brauchen nur so tun, das reicht völlig.
8. Versöhne Dich mit dem, was Deine Eltern Dir an Liebe gegeben haben.
Nach aktuellem Stand der Erfahrungen steht zu befürchten, dass die meisten Eltern ihre Kinder lieben. Wenn auch oft nicht auf die von den Kindern gewünschten Art und Weise und/oder Intensität.
Keine Eltern dieser Welt lieben alle ihre Kinder genau gleich und gleich stark. Das war immer so, ist immer so und wird immer so bleiben. Und es ist nicht schlimm. Auch wenn wir nicht die Nummer 1 sind oder waren. Und das auch bei unseren Kindern nicht wahrhaben wollen. Entweder wir akzeptieren das, oder es wird uns bis in unser Grab verfolgen (für danach traue ich mir keine Prognosen zu).
9. Es gibt dumme Fragen (außer, wir haben vorher zugehört und nachgedacht oder das Offensichtliche bereits bemerkt).
10. Erkenne Dich selbst. Unser ganzes Leben bis heute ist die Vorbereitung für das, was jetzt noch kommt. Freuen wir uns auf ungeahnte Möglichkeiten.
Ergänzung, die dankenswerter Weise von chrwell vorgeschlagen wurde: “Nehme Dir die Zeit und gestatte dir selber, darüber nachzudenken, was Deine Wahrheiten des Lebens sind”.
„Werden wir zum Trüffelschwein!“ – Toll geschriebener Beitrag, Herr Scheuermann.
Besonders die Punkte 4-7 haben mir gut gefallen. Spontan würde ich einen Punkten, z.B. den 0.-Punkt anfügen: „Nehme Dir die Zeit und gestatte dir selber, darüber nachzudenken, was Deine Wahrheiten des Lebens sind“.
Apropos, ein weiterer Versuch von Selbstherrlichkeit ist die Wahl des Titels 🙂
Lieber Gruss,
chriswell
Hallo chriswell, der Titel ist apriori Reklame ;-). Liebe Grüße, S.Scheuermann