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Das ganz große Glück für ein fantastisches Leben (minimale Veränderung – maximale Wirkung, Teil 1)

15/07/2020

Nicht wenige Menschen warten auf den Big Bang, der ihr Leben in ungeahnte Sphären katapultiert. Einen Lottogewinn, mit dem sie alle finanziellen Sorgen los wären, die Liebe auf den ersten Blick, die ihnen lebenslange Geborgenheit, Sicherheit, Romantik und fabelhaften Sex bringt, oder den neuen Megakunden, der das aktuelle Jahresergebnis mit wenig Aufwand in nächsten 20 Jahre ganz allein jeweils verdoppelt oder verdreifacht.

Was hingegen die meisten völlig unterschätzen, sind die Auswirkungen von minimalen, wiederkehrenden Veränderungen im Alltag, die Konsequenzen winziger Verbesserungen oder Rückschritte.

Minimale Veränderung, maximale Wirkung: 1,01 365 vs. = 0,99 365

Wenn wir kleine, effektive Gewohnheiten annehmen, oder kleine, ineffektive Gewohnheiten abstellen, also jeden Tag 1% unsere Leistungsfähigkeit steigern, ergibt sich rechnerisch 1,01 365  und am Ende eines Jahres die 37,78-fache Leistungsfähigkeit.

Wenn wir unsere kleinen, ineffektiven Gewohnheiten pflegen, uns sogar neue angewöhnen, macht das kurzfristig kaum einen Unterschied. Am Ende eines Jahres sind wir von unserer aktuellen Leistungsfähigkeit = 1, auf 0,025 gelandet (0,99 365).

Gewohnheiten – die Symptome sind stets eine Lösung

Es gibt im eigentlichen Sinn keine guten oder schlechten Gewohnheiten, sondern im Hinblick auf unsere Ziele nur effektive, oder ineffektive Gewohnheiten. Alle Gewohnheiten sind bei der Entstehung sinnvolle, energiesparende Problemlösungen, die wiederholt werden, sich automatisieren und schließlich verfestigen. Gewohnheiten sind somit verlässliche Lösungen für wiederkehrende Probleme in unserem Umfeld. Gewohnheiten fördern die Freiheit, weil immer neue Entscheidungen zur Wahl unserer jeweils besten Reaktion entfallen. Wir sind dann weniger mit uns beschäftigt und haben mehr freie Kapazitäten für Achtsamkeit auf die Details der Situation oder im Verhalten unseres Partners.

Wenn sich jedoch unsere Ziele, unsere Rolle, oder unser Umfeld ändern, können alte Gewohnheiten plötzlich nicht mehr die beste, energiesparendste und nützlichste Lösung sein.

Hinzu kommt, dass selbst ineffektive Gewohnheiten oft kurzfristig befriedigend sind, wobei die Langzeitfolgen fatal bis lebensbedrohlich sein können. Sich neue, effektivere Gewohnheiten zuzulegen, ist am Anfang manchmal mühsam, auch wenn die langfristigen Folgen überragend positiv für unsere Karriere, unsere Gesundheit oder Lebenszufriedenheit sein können.

Glücklicherweise entscheiden wir selbst, welche Gewohnheiten wir uns heute, in unserem aktuellen Umfeld und unserer aktuellen Rolle, zu eigen machen oder ablegen.

Alles Große fängt klein an. Letztlich entscheidend über Sieg oder Niederlage sind nicht unsere Ziele, sie geben lediglich die Richtung vor und helfen uns, Prioritäten zu setzen..

Worauf es ankommt, ist unser Handeln und unser System der kontinuierlichen Entwicklung und Verbesserung – die Aggregation marginaler Gewinne.

Identität

Intrinsisch motiviert sind wir, wenn die Gewohnheit Teil unserer Identität ist oder wird. Wenn wir stolz sind darauf, wer und wie wir sind.

Jede echte, dauerhafte Verhaltensänderung ist auch eine Veränderung der Identität. Identitätskonflikte sind das größte Hindernis für positive Verhaltensveränderungen. Rechtfertigungen und Ausreden aller Art sind ein starker Hinweis für Identitätskonflikte.

Wie entsteht unsere Identität? Gewohnheiten sind die Verkörperung Ihrer Identität.

Unsere Identität erschließt sich aus der Herkunft des Wortes – lat. Essentitas = Sein, sowie identitem = wiederholt, bedeutet zusammengefasst = Identität ist wiederholtes Sein, dass, was wir gewohnheitsmäßig wiederholt TUN.

Neue, noch so kleine effektive Gewohnheiten sind jeweils eine Mikroevolution unserer Identität. Wer wir sind, können wir am einfachsten ändern durch das, was wir tun.

Wofür wollen wir stehen, als Partner, Elternteil, Führungskraft oder Berater? Was würde dieser Mensch tun?

Die neurologische Feedbackschleife der Gewohnheitsbildung

Wie Sie Ihre Gewohnheiten effektiver gestalten können und dabei konkret vorgehen, erfahren Sie in der Fortsetzung dieses Artikels, oder noch intensiver, in einem individuellen Online-Performance Coaching. Buchen Sie hier Ihr kostenfreies Strategiegespräch.

 

Quellen: Meine jahrzehntelangen Erfahrungen mit „Trottelfallen“ und das Buch „Die 1 % Methode“ von James Clear

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