Zum Inhalt springen

Identifikation = Verlust der Kritikfähigkeit und der persönlichen Freiheit

08/04/2013

„Unsere Mitarbeiter müssen sich mehr mit dem Unternehmen identifizieren“, hört man immer wieder Führungskräfte schwafeln, einfordern und einen scheinbaren Mangel beklagen.

Ich persönlich halte das für einen kompletten Quatsch und sogar für gefährlich. Warum?

Der Begriff der Identität stammt aus dem lat. und meint „der-, oder dasselbe“ (Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache). „Als Relation bedeutet es die völlige Übereinstimmung“ (Wikipedia). Die Definition von Identifikation ist demnach der vollendete Prozess der „Verschmelzung mit einer Sache, Person oder Idee“.

Kettenglied rot alu

Was sind mögliche Konsequenzen einer „Verschmelzung“ mit einer Sache, Meinungen, Ideen oder Rollen und Personen?

Beispiele für die Identifikation mit SACHEN:
Identifikation mit der Marke der Uhr, des Kugelschreibers oder Autos. Greift jemand die Sache an (die Marke xyz ist völlig überteuert), fühlt sich der Identifikant persönlich angegriffen und wird auch so reagieren – mit Verteidigung, Rechtfertigung, Beschimpfung – selten mit „verstehen wollen“, fragen und zuhören. Manch einer identifiziert sich mit seiner Kleidung, Frisur, seinem Ohrring oder seinem blendenden Aussehen, was selbstredend zu einem persönlichen Affront wird, wenn z.B. ein Arbeitgeber eine spezielle Kleidung wünscht, eine maximale Haarlänge vorschreibt oder keinen oder nur speziellen Schmuck zulässt. Der- oder diejenige, „der wo“ (Klinsmann-Sprech) sich mit dem eigenen „pretty face“ identifiziert, bekommt leider zunehmend leidend Identitätsprobleme, wenn die vorher vorhandenen Schönheit im Laufe der Jahre verblüht. Identifiziert sich jemand mit einem gesellschaftlichen Schönheitsideal dem er nicht entspricht, bleibt als Ausweg nur noch die plastische Chirurgie.

So identifiziert sich mancher mit seiner Intelligenz, seinem Wissen, einer speziellen Fähigkeit, Sportlichkeit oder Trinkfestigkeit. Beliebt sind auch Identifikation mit einem Verein, selbstverständlich DEM einen und einzigen „wahren“, dessen „Fans“ (abgeleitet vom Fanatismus) i.d.R. ein sehr schönes Beispiel für Offenheit, Kritikfähigkeit und Toleranz abgeben.

Verehrte LeserInnen, vielen Dank für Ihr Interesse an diesem Artikel. Der Inhalt ist mittlerweile eingeflossen in das Brevier:

„Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien!“, das Sie hier als E-Book zum Bestpreis erwerben können.

Kurzbeschreibung

Warum sind Gewohnheiten eine hervorragende Erfindung der Evolution? Wieso kann uns so mancher „Trott“ trotzdem zum Trottel machen? Welche Gewohnheiten bringen uns mehr körperliche, seelische, soziale und finanzielle Gesundheit und Zufriedenheit? Welche Gewohnheiten schaden uns und machen uns zum Lebensgeizlingen, Selbstausbeutern oder Selbstquälern? Wie oft haben wir (natürlich nur bei anderen) erlebt, dass die guten Vorsätze für das neue Jahr selten die erste Woche überleben? Was sind die psychologischen Funktionsweisen, Tricks und Kniffe, lästige Gewohnheiten sicher aufzugeben oder durch förderlicheres Verhalten zu ersetzen? Lesen Sie Erfahrungsberichte darüber wie es gelungen ist, den inneren Schweinehund nicht niederzuringen, sondern ihn zum Tanz aufzufordern und ihn dabei durch die Luft zu wirbeln. Erfahren Sie, wie es gelang, regelmäßig Sport zu treiben, abzunehmen, Nichtraucher zu werden und zu bleiben. Welche Trottelfallen tun sich auf, mit welchen Hindernissen bekommen wir es zu tun und wie überwinden wir sie? Dieses Brevier ist ein kurz gefasstes, eigenständiges Werk, das sich nicht durch große Umfassendheit und Detailtiefe, sondern durch Pointiertheit und Reduktion auf das Wesentliche auszeichnet. Letztmals waren Breviere in der Spätantike modern, etwa im 4. Jahrhundert n.Chr. und sie dürften auch heute wieder den Bedürfnissen und Lesegewohnheiten vieler Menschen entgegenkommen. Ca 103 Seiten.

4 Kommentare
  1. Bravo, der ganze Lärm der Identifikation mit Unternehmen, Zielen, Ländern, Fussballvereinen, Stammtischen und Produkten usw. führt zur totalen Unbeweglichkeit und Starre. Und dann trägt das alles einer mit sich rum und wird von der ganzen Last am Ende erdrückt. Das ist das Gegenteil von Persönlicher Freihet.

Trackbacks & Pingbacks

  1. Entscheidungen: mit und ohne (*) Verstand – Teil 3 | Hirnschrittmacher
  2. Tipps für “neue” Führungskräfte | Hirnschrittmacher
  3. Den Dialog aufrecht erhalten – der konstruktive Umgang mit Angriffen und negativen Emotionen | Hirnschrittmacher

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: